Der Titel des Films von Matthias D. Huser aus Winterthur ist doppelbödig, um nicht zu sagen irreführend: «They Chased me Through Arizona» hat nicht viel mit dem amerikanischen wilden Bundesstaat zu tun. Dafür umso mehr mit Polen. Und mit dem Schock für die langjährigen Mitarbeiter, dass ihre Firma verkauft und geschlossen wird. Leonard, einem dieser Mitarbeiter, bleibt nur noch der letzte Job: Die Demontage der über das ganze Land verstreuten Telefonkabinen. Weil er selber nicht Auto fährt, erhält er Ben, einen auf Bewährung freigelassenen Verbrecher, als Fahrer zugeteilt. Schweigsam fahren die beiden Männer durch endlose Landschaften. Ohne Worte trennt sich Leonard auch von seiner Ehefrau. Selten hat man einen Film gesehen, der aus so langen Einstellungen mit so wenig Sprache besteht. Die polnische Landschaft zieht vorbei, die Telefonkabinen sind irgendwann abmontiert. Was nun? Dass Leonard ein weidendes Pferd erblickt, es besteigt und dann wie ein Cowboy hinaus in die Nacht reitet – war es Wunschtraum? Oder eine reale Flucht? Man weiss es nicht. In diesem Film bleibt alles offen.