Chris the Swiss

Während des Jugoslawien-Krieges wird wenige Kilometer von der serbischen Grenze entfernt die Leiche des 27-jährigen Schweizer Journalisten Christian Würtenberg gefunden. Sein lebloser Körper ist bekleidet mit der Uniform einer internationalen Söldnertruppe. Zwanzig Jahre später begibt sich seine Cousine auf eine Spurensuche. Die Cousine, die Animationsfilmerin Anja Kofmel, macht sich nicht nur auf die Suche nach dem Mörder ihres Cousins, sondern auch auf eine innere Reise. Ausgehend vom Todestag und den Eindrücken, die Anja Kofmel als zehnjährigen Mädchen geprägt haben, erzählt der Film «Chris The Swiss» die Geschichte eines jungen Schweizers, der sich in einer brutalen Söldnerrealität verliert.

Der Film erzählt auch von der Konfrontation einer jungen Frau mit dieser dunklen und unbekannten Welt. Und führt das Publikum einerseits in eine Familiengeschichte, andererseits ins zwielichtige Söldnermilieu und nicht zu Letzt zu brisanten, politischen Fragen. Die kindliche Erinnerung und die subjektiven Eindrücke der erwachsenen Autorin treten in Form von Animationen im Film auf und entwickeln eine oft poetische und anfangs auch naive Dimension. Dagegen stehen Realfilmszenen, welche die journalistische Seite der Spurensuche dokumentieren. Zug um Zug entwickelt sich die Erzählperspektive vom unschuldigen Kinderblick zu einer differenzierteren Betrachtung der erwachsenen Autorin.

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