Die «Prix de Soleure»-Jury reist am Montag an und besucht die ersten Filmvorführungen der nominierten Filme. // Am Montagabend nimmt die Regieassistentin Giorgia De Coppi den «Prix d’honneur» entgegen. // Mit einer Hommage ehren die Solothurner Filmtage den kürzlich verstorbenen Filmemacher Yves Yersin, in Anwesenheit von Weggefährtinnen und -gefährten. |
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PRIX DE SOLEURE
Die Jury legt los
Regisseurin Esen Isik, Schauspielerin Noémie Schmidt und Nicola Forster, Präsident des Schweizer Think Tanks foraus, entscheiden darüber, wer am Donnerstagabend den «Prix de Soleure» mit nach Hause nimmt. Die drei Jurymitglieder reisen am Montag an und schauen sich bis am Mittwoch die nominierten Filme zusammen mit dem Publikum an. Den Auftakt ihres Filmprogramms macht der Dokumentarfilm «Digitalkarma» von Mark Olexa und Francesca Scalisi. Darin absolviert die junge Bangladescherin ein Training zur «E-SheBee»». Bald besitzt sie ein Handy und löst sich sachte vom überlieferten Rollenbild. Doch wie dauerhaft ist die Selbstbestimmung junger Frauen in Bangladesch? Als nächstes steht Hercli Bundis Dokumentarfilm auf dem Programm, der alleine für den Titel seines Filmes einen Preis verdient hätte: «Eisenberger – Kunst muss schön sein, sagt der Frosch» ist ein facettenreiches Porträt über den österreichischen Künstler Christian Eisenberger, das gleichzeitig die Mechanismen des Kunstbetriebs entlarvt. Im Debüt von Hans Kaufmann «Der Büezer» sucht Joel Basman in der Rolle eines Bauarbeiters nach Halt. Der Film geht den Fragen nach, inwiefern Arbeit Identität bedeutet und wie die emotionalen Leerstellen ausgefüllt werden können. |
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SPIEL- UND DOKUMENTARFILME
Schicksen, Scripts und Spuren
Eine weitere Hauptrolle spielt Joel Basman in «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» von Michael Steiner, an der Seite von Noémie Schmidt. Thomas Meyers gleichnamiger Roman und Bestseller war die Vorlage für den aktuellen Publikumsliebling in den Schweizer Kinos. Meyer hat auch das Drehbuch geschrieben. Wie dieses klingt, können Sie am Montagnachmittag herausfinden. Meyer persönlich wird daraus vorlesen. Gleichzeitig gibt Markus Imhoof Kostproben seines Klassikers «Das Boot ist voll» zum Besten. Am gleichen Tag präsentiert Imhoof zudem seinen neuesten Dokumentarfilm «Eldorado» (Bild). Darin machte der Regisseur eine nachhallende Begegnung mit einem Flüchtlingskind zum Ausgangspunkt seines Films, der ihn auf ein Schiff der italienischen Küstenwache führte. Weit gereist ist auch Barbara Miller für «#Female Pleasure»: Der Dokumentarfilm über fünf mutige, selbstbestimmte Frauen und deren Einstellung zur weiblichen Sexualität hat auf seiner Festivaltour bereits Zwischenstopps in Locarno, Amsterdam und Leipzig gemacht. Quer durch die USA reiste die Regisseurin Sophie Huber, um den Spuren zu folgen, die das 1939 gegründete Jazz-Plattenlabel «Blue Note Records» hinterlassen hat. Visionär war auch die Polaroid Technik. Peter Volkart geht dieser in «Subito – das Sofortbild» verspielt und mit Witz auf den Grund. |
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GIORGIA DE COPPI
Überall zuhause
Um 17:45 Uhr nimmt Giorgia De Coppi im Landhaus den «Prix d’honneur» für ihre Arbeit als Regieassistentin entgegen. Seit über zwanzig Jahren hält die viersprachige Regieassistentin auf Filmsets im In- und Ausland die Fäden in der Hand und behält den Überblick über Storyboards, Drehpläne und Budgets. Ob Dokumentarfilm, Drama oder Komödie – De Coppi fühlt sich in allen Genres wohl. Im Anschluss an die Verleihung präsentieren wir «Der Unschuldige», bei dem De Coppi die erste Regieassistenz verantwortete: In Simon Jaquemets Spielfilm wird der Glaube der Spitzenforscherin Ruth auf die Probe gestellt, als ein alter Bekannter auftaucht und ihr Leben durcheinanderbringt. |
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HOMMAGE
Kleine Fluchten
Mit der Vorführung von «Les petites fugues» (Montag, 13:00 Uhr, Kino im Uferbau) nehmen wir vom im November 2018 verstorbenen Filmemacher Yves Yersin Abschied. Mit «Les petites fugues» – der Geschichte des Knechts Pipe, der mit seinem Moped die Freiheit erkundet – realisierte Yersin einen der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten. Als Mitglied der «Groupe 5» und erster Leiter der Filmabteilung Davi an der Kunsthochschule Lausanne war und bleibt er Lehrer und Vorbild für viele jüngere Filmschaffende. Zu den Weggefährtinnen und Weggefährten Yersins, die bei der Filmvorführung anwesend sein werden, gehören u.a. Madeleine Fonjallaz, Robert Boner, Claude Muret und sein ehemaliger Schüler Jean-Stéphane Bron. |
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BILD DES TAGES
© Ilja Tschanen
«Upcoming Award Night»: Die Publikumspreise der SUISSIMAGE / SSA für den besten Trickfilm gingen an Claudius Gentinetta («Selfies», dritter Preis), Ines De Pellegrini («Dort änen am Berglein», zweiter Preis) und Nils Hedinger («Kuap», erster Preis). |
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TICKETING
Online und vor Ort
Für sämtliche Vorstellungen können Einzeltickets online oder vor Ort gekauft werden. Wenn Sie einen Tages- oder Festivalpass haben oder akkreditiert sind, können Sie am Vortag der Vorstellung ab 8:30 Uhr bis 10 Minuten vor der Vorstellung Reservationen tätigen oder stornieren (online, über die App, an den Kinokassen oder am Ticketdesk im Landhaus). Die Kinokassen öffnen 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Das Ticketdesk im Landhaus ist am Montag, 28. Januar 2019, von 08:30 bis 20:30 Uhr geöffnet. |
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