Monte Verità – der Rausch der Freiheit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte sich eine Gruppe von Aussteigerinnen und Aussteiger auf die Suche nach dem Paradies und wurde auf dem Monte Verità, dem legendären Hügel bei Ascona am Lago Maggiore, fündig Die Feministin Ida Hofmann gründete später dort ein Sanatorium. Eine Zeit im Umbruch. Ängste und Hoffnungen prägten die Gesellschaft. Die ersten Aussteiger – zu denen auch der junge Hermann Hesse zählte – suchten ihr Paradies und finden es im Süden der Schweiz. Die Reformer legten nicht nur ihre Kleider ab, sondern ebenso das geistige Korsett, an dem die Gesellschaft zu ersticken drohte. Auch die junge Mutter Hanna Leitner, die in Wien ein bürgerliches Leben führte, zog es ins Tessin, um ihrer Rolle zu entfliehen, die ihr den Atem raubte. Hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühlen gegenüber ihrer zurückgelassenen Familie und der Faszination eines selbstbestimmten Lebens entdeckt Hanna Leitner nicht nur ihre Leidenschaft zur Kunst der Fotografie, sondern findet – inmitten idyllischer Natur – ihre eigene Stimme.
Der Schweizer Film «Monte Verità – Der Rausch der Freiheit» von Stefan Jäger erzählt die Geschichte einer mutigen Frau, die gequält von innerer Zerrissenheit ihren eigenen Weg suchte. Das historische Drama, das zwar auf wahren Gegebenheiten basiert, «aber auch mit fiktiven Figuren und Geschichten» erzählt wird, fesselt. Vor allem mit dem Hintergrundwissen, dass der Film während der Pandemie gedreht wurde. «Zudem wurden wir von Unwettern heimgesucht, die einige Requisiten zerstörten», erläutert der Regisseur Stefan Jäger an den 57. Solothurner Filmtagen.

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